Wie der Einstieg ins Internet der Dinge gelingt
Peter Linke
29 Apr 2019 | Aktualisiert am: 21 Dez 2020
Einblicke | 6 Min. Lesezeit

„Einmal Internet der Dinge, bitte.“ Zugegeben, bisher kam noch keine Kunde mit solch eklatanten Wissenslücken zum Internet der Dinge (oder: Internet of Things, kurz: IoT) zu uns. Aber verübeln könnten wir es niemanden. Denn IoT ist wahrlich kein einfaches Konzept.

Vereinfacht ausgedrückt macht IoT durch digitale Vernetzung Geräte oder Maschinen smarter. So wird das Handy zum Smartphone, der Kühlschrank zum Smart Fridge und die Fabrik zur Smart Factory. Die Vernetzung erfolgt zum Beispiel durch die Ausstattung mit RFID-Chips. Sie ermöglichen die automatische Identifikation, Lokalisierung und Steuerung der Dinge. Durch die Anbringung von Sensoren können sie sogar überwacht werden: Die Messfühler erfassen physikalische oder chemische Eigenschaften, wie Vibration, Temperatur, Stromverbrauch oder Feuchtigkeit, und melden diese in Echtzeit.

IIoT in der Fertigungsindustrie

Das Internet der Dinge hält gerade für Unternehmen der produzierenden Industrie viel Potenzial. Der Einsatz von IoT-Technologie ist ein wichtiger Aspekt der digitalen Transformation der Branche. Denn das Industrial Internet of Things (Internet der Dinge im industriellen Einsatz, oder: IIoT) kann Fertigungsbetriebe und ihre Prozesse disruptieren und sie durch Innovation transformieren.

Doch obwohl die IoT-Komponenten zunehmend günstiger werden, scheint vielen Fertigern die Einstiegshürde ins Internet der Dinge nach wie vor hoch. Es herrscht Unsicherheit, wie man IoT-Projekt am besten angeht, wie bei Entwicklung und Konzeption vorzugehen ist. Braucht man einen technischen Partner für die Umsetzung? Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

sieben Vorteile von IoT in der Fertigung

Die Vorteile der Technologie lesen sich wie der Wunschzettel aller WerksleiterInnen:

  • Prozessoptimierung: Die ständige, in Echtzeit stattfindende Fernüberwachung von Maschinen (das sogenannte Remote Monitoring) reduziert die Gefahr von Ausfällen und verbessert die Verfügbarkeit der Produktionsmittel. Denn Probleme werden früh erkennt, entsprechend kann früh gehandelt werden. Dank besserem Verständnis der Maschinen, kann die richtige Anlage für die Fertigung gewählt, Maschinenstundensätze richtig kalkuliert und produktiver produziert werden.
  • Neue Geschäftsbereiche: Die Vernetzung von an Kunden verkauften Geräten, Maschinen oder anderen Produkten eröffnet traditionellen Fertigern neue Gewinnquellen. Durch ergänzende Dienstleistungen, etwa im Service-Bereich mit vorausschauenden Wartungsmodellen (Predictive Maintenance) oder Fernwartung (Remote Troubleshooting). Zudem fördern sie die Kundenbindung.
  • Profitabilität: Bessere Planung, weniger Ausfälle und Effizienzsteigerung gehen nicht spurlos am Geschäftsergebnis vorüber. Reibungslosere Produktion steigert den Output, aber auch Verbesserungen im technischen Kundenservice führen zu mehr Gewinn.

Die vollständige Transformation eines konventionellen Fertigungsbetriebs hin zur durch und durch digitalen Fabrik steht nur wenigen großen Organisationen mit entsprechenden Ressourcen offen.

Kleinere und mittelständische Betriebe sollten IoT jedoch auf keinen Fall abschreiben. Unternehmen jeder Größe profitieren vom Internet der Dinge. Alleine die Vernetzung von Geräten hat erhebliche Vorteile: Die große Menge an Daten, die so gesammelt wird, bietet Einblicke in die Prozesse eines Unternehmens, die anderweitig nicht zu erhalten sind. Sie stellen die Grundlage einer effizienten Prozessoptimierung dar.

Planung von IoT-Projekten

Wie sollten Betriebe, die sich entschieden haben, den Einstieg in die Welt des IoTs zu wagen, nun vorgehen? Im Mittelpunkt eines jeden IoT-Projekts muss ein ungelöstes Problem stehen, das heißt ein Schmerzpunkt im eigenen Unternehmen oder beim Kunden. Wie und ob dieser genau technisch behoben werden kann, ist nachgeordnet. Gleiches gilt für die Unternehmensplanung.

Vier Schritte für den Einstieg ins Internet der Dinge (IoT)

Die Devise für den Einstieg ins Internet der Dinge lautet „simpel beginnen und kleine Schritte machen“:

  1. Geräte vernetzen: Falls die betroffenen Anlagen nicht IP-fähig sind, kann nachgerüstet werden (der sogenannte Retrofit).
  2. Gesammelte Daten analysieren: Durch Echtzeit- und Verlaufsdaten werden Muster und Probleme offensichtlich.
  3. Einblicke generieren: Welche Prozesse können optimiert werden? Welches Kundenprodukt bietet Verbesserungsmöglichkeiten?
  4. Handeln: Das kann bedeuten, Prozesse zu ändern oder neue Verkaufschancen und Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Die gute Nachricht lautet: Heute muss niemand mehr mit seinem IoT-Projekt auf der grünen Wiese beginnen. Die großen Cloud-Anbieter wie Microsoft, Amazon Web Services und Google stellen allesamt IoT-Dienste zur Verfügung, die die Entwicklung und Verwaltung erleichtern. Gerade für den Einstieg sind solche Lösungen ideal.

Unsere Empfehlung: Azure IoT Central

proMX empfiehlt die IoT-Produktpalette von Microsoft. Mit ihr sind Lösungsentwicklung, Gerätevernetzung und -verwaltung weniger aufwändig und die Lösung lässt sich nahtlos mit der bestehenden IT-Infrastruktur (etwa mit einem CRM- oder ERP-System) verbinden.

Azure IoT Central ist Microsofts ganzheitliche Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) für das Internet der Dinge. Die Einstiegshürde könnte niedriger nicht sein: Innerhalb von Minuten ist sie installiert, ohne dass Fachkenntnis hinsichtlich Cloud-Infrastrukturen nötig ist. Zudem sind die ersten zwölf Monate Nutzung kostenlos und der Verwaltungsaufwand ist dank Managed Services gering.

Azure IoT Central to get started in IoT

Das Konzept SaaS steht für die Reduzierung der Komplexität für AnwenderInnen. Anstatt Lösungen selbst entwickeln zu müssen, können sie sich mit Azure IoT Central Templates bedienen und unmittelbar Einblicke in die vernetzten Gegenständige gewinnen. Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen (z.B.  rollenbasierte Zugriffsrechte) garantieren volle Kontrolle über die Daten.

Brauche ich einen IoT-Partner?

Mit Azure IoT Central sind die ersten grundlegenden Schritte im industriellen Internet der Dinge – die Überwachung – ohne jegliche Fachkenntnis zu bewältigen. Die Lösung stellt die architektonische Komponente einer IoT-Lösung dar, die für 80 Prozent aller Fälle gleich ist. Sie ist generisch und bezieht sich nicht auf einen bestimmten Fall oder eine bestimmte Lösung.

Für die darauf aufbauenden spezialisierten und funktionellen Komponente, die die Lösung genauer an die Anforderungen des jeweiligen Unternehmens anpasst, ist die Zusammenarbeit mit einem IoT-Partner unabdingbar.

Denn nur sehr wenige Unternehmen weltweit haben dafür ausreichend Expertise in-house.

Ein IoT-Partner hilft dabei, die Lösung an die jeweiligen Anforderungen anzupassen. Deshalb ist es ratsam, einen Partner zu engagieren, der nicht nur das technologische Fachwissen zur eingesetzten Plattform mitbringt, sondern auch über entsprechendes Branchen-Knowhow verfügt. Partnerschaft kann entscheidend über den Erfolg des Projektes sein.

Sie streben die Implementierung von IoT-Technologie in Ihrem Fertigungsunternehmen an? Sprechen Sie mit uns, um zu erörtern, wie wir Sie dabei unterstützen können.

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